Große Halle

Leilah saß gespannt auf ihren Platz und hörte genau zu was der Lehrer von sich gab. Eigentlich verlief es so wie immer, wenn der Unterricht anfing. Nur diesmal forderte der Lehrer uns auf einen Partner für eine Partnerarbeit zu suchen. Genervt von den ganzen Partner-Dings, rollte sie die Augen etwas genervt und schaute sich unauffällig im Klassenzimmer um. Die meisten Schüler liefen zu den anderen rüber und besprachen, wie sie es am besten anstellen könnten. Etwas weiter hinten bemerkte die zierliche Blondine jemanden der alleine dasaß und verschlafen dreinschaute. Lee-Lee holte all ihren Mut zusammen und lief zu ihr los. „Hey, Lust mit mir zusammen zu arbeiten?“ fragte sie entschlossen und mit einem Lächeln, das sie ins Gesicht zauberte. Wie erwartet suchte das andere Mädchen nach einer Ausrede und zeigte gespielt entschuldigend auf Claire, die in eine Clique gehörte und permanent jemanden wie Leilah ärgerten. Als sie Stunde durch ein Klingeln zu Ende ging, seufzte das Montgomery Mädchen und lief zur Tür.

Mit einem Tablett in der Hand suchte sie sich einen Platz in der Cafeteria aus. In der Mitte des Raumes, saß ein Junge, den sie nicht persönlich kannte, aber an der Tür bemerkt hat, dass er von einem andere ein Zettel zugesteckt bekommen hat. Deswegen dachte Leilah sich, dass er auch in ihrer Klasse ging und anscheinend noch niemanden für die Partnerarbeit hatte. Eigentlich sträubte sie sich zu ihm zu gehen und wie eine Hilflose zu Fragen. Aber was hatte sie zu verlieren außer ihr letztes, kleines bisschen Würde, die sie noch hatte?
Wieder setzte sie sich ein Lächeln ins Gesicht, hoffte nur, dass er zustimmen würde und ging auf ihn zu. Wieso bitteschön musste immer sie das tun? Leilah benahm sich normalerweise wie alle anderen und nur weil sie sich schneller und mehr merken konnte, konnte das doch nicht dazu beitragen, dass sie total ausgegrenzt wurde. „Hey, kann ich mich setzen?“ stellte sie die Frage, wartete aber nicht auf die Antwort ab und nahm ihm gegenüber Platz. Nach nur wenigen Sekunden, blickte sie ihn an und suchte sich die passenden Wörter zusammen. Schräg, nicht wahr?
„Ich hab gehört, dass du noch keine hast.“ Als Leilah bemerkte wie zweideutig das klang, fügte sie rasch etwas unsicherer hinzu. „Ich meinte für die Partnerarbeit.“ Nervös trippelte sie mit den rechten Fuß auf den Boden und hoffte nur, dass sie nicht rot anlief.

Als Clay auflachte, runzelte sie die Stirn und verfluchte sich selber für ihre Wortwahl; das musste ja auch passieren. Hätte den ein; Nein, mit dir doch nicht, zisch ab; gereicht?
„Sehe ich so aus, als ob ich ein Ring dabei habe und gleich um deinen Hals fallen würde?“ stellte sie schnippisch die Frage und würde am liebsten wieder verschwinden. Wie sie solche arroganten Typen nicht leiden konnte, aber so war sie nun mal. Bildete sich nicht sofort die Meinung über Menschen und… lief bei peinlichen Sachen rot an. Damit die anderen es nicht sehen konnten, versteckte sie ihr Gesicht mit ihr schulterlanges Haar und wartete kurz ab bevor sie auf seine Erwiderung antworten konnte. Im Saal war es inzwischen recht voll geworden. Viele redeten miteinander, einige schmissen mit Essen um sich herum, aber Leilah würde sich so etwas nicht wagen. Was sollte sie auch schon mit einer Verwarnung? Diese Bestrafung war für sie im Moment genug, in dem sie Clay gegenüber saß und sich die ganze Zeit fragte, wann er endlich aufstehen würde um zu irgendjemanden anderen zu gehen.

„Du hast dich für mich frei gehalten. Wie nett und ja… ich meine den Kräuterkram.“ Kam die Antwort höflich rüber und lächelte ihn an. Wie konnte man eigentlich noch hier überleben, wenn man noch nicht mal den richtigen Begriff und schon gar nicht die Bedeutung wusste? Kräuterkunde, das heißt Kräuterkunde, Clay. , diese Gedanken sprach die Blondine natürlich nicht aus, doch würde mit Sicherheit noch darauf hinweisen. Streber.
„Ja, ich hab mich alles in Kräuterkunde aufgeschrieben und ich würde sagen, dass wir uns sobald wie möglich treffen. Deine Blätter solltest du aber mitnehmen, da du nichts in Erinnerung hast.“ Fügte sie murmelnd hinzu und ärgerte sich eigentlich über sein Verhalten. Hätte er gesagt: Ich hab die Stunde verschlafen und hatte mal wieder keinen Bock zu rennen, dann würde sie es nicht zu nahe nehmen. Aber er log, und genau das hasste sie. „N-nein. Wie kommst du darauf, dass ich mich in dich verliebt habe. In dich doch nicht!“ Stotterte Leilah und flüsterte den letzten Satz, hoffte insgemein, dass er allgemein dies verhört hatte.

Mit einer fragenden Miene, starrte sie Clay ins Gesicht und verstand nicht so recht was er damit gemeint haben könnte. Mit was sollte er schon recht haben? Es erschreckte oder beleidigte sie nicht, als er meinte, dass sie nicht gezwungen worden ist da zu sitzen und zuckte ebenfalls mit der Schulter.
„Sicher wurde ich nicht gezwungen mich hier her zu setzen. Aber wenn ich dich so sehr störe, dann kann ich auch gehen.“ Wieso musste er denn so scheiße zu ihr sein? Schließlich fragte und antwortete sie halbwegs - nein nicht halbwegs sondern immer - höflich. Irgendwann mal würde sie ihn zur Schnecke machen, wenn er weiterhin sich so benahm. Das nahm sich die Blondine vor.

Sie beobachtete das Geschehnis genau und blickte ihn ohne Ausdruck an. Leilah wusste nicht recht, ob er das nun extra gemacht hat, oder er wirklich so chaotisch war wie er aussah. Als er Clay ein Monster nannte, nickte sie unauffällig dem Jungen zu und überlegte sich währenddessen, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte, wo sie nun den Unterricht hatten. Beide hatten als nächstes Geschichte der Zauberei, und wie sie schon in Erfahrung gebrach hat, mochte Clay keine Theorie und genau deshalb musste sie innerlich darüber grinsen. „Geschichte der Zauberei.“ Antwortete sie kurz und knapp und lächelte ihn kurz an. Doch da fiel ihr wieder ein, dass er etwas von sich gegeben hat und sie nicht wusste, was sie damit anfangen sollte. „Was meinst du mit; siehst du… also hab ich recht?“

Leilah fand es etwas komisch, dass er die Erbsen aussortierte, sagte jedoch nichts dazu und saß immer noch kerzengerade auf ihren Platz. Sie beobachtete ihn, wie er sein Nachtisch holte und ihr etwas anbot. Langsam aber sicher wurde sie ebenfalls hungrig und bald würde die Pause enden. Also beschloss sie einfach etwas davon zu essen. Sie nahm die Gabel in die Hand und schob sie ein Stück in den Mund. Es schmeckte ganz gut, doch nach einigen bissen, hatte sie keinen Hunger mehr und merkte erst jetzt, dass Clay nichts mehr hatte. Kurz schaute sie den restlichen Pudding an und dann auf ihn. Mit einem fragenden Blick, deutete sie auf den Pudding. „Willst du was?“ fragte sie mit einer Samtstimme und schob es etwas beiseite. Sicher würde er nichts mehr davon essen, egal war es ihr aber trotzdem nicht.

Sicher, er musste sein verdammtes Buch schonen. Leilah konnte darauf nicht erwidern, denn gleich darauf stand er auf und ging und ging in die Eingangshalle. Sie folgte ihm und öffnete schon den Mund um etwas zu erwidern, wurde aber von ihm gestoppt.
"Damit meinte ich das du mich nur gefragt hast weil du dich in mich verliebt hast .. geh doch schon mal vor ich muss noch mal aufs Klo.. hier nimm meinen Umhang mit und reservier damit den Platz neben dich… danke weil ich will nicht am Rand sitzen.“ Super, er hatte aber ganz und gar nicht recht.
„Was bildest du dir eigentlich ein? Ich bin überhaupt nicht in dich verliebt. Ich kenn dich doch gar nicht mal so richtig.“ Zischte sie ihm zu und lief dann alleine ins Klassenzimmer.